Wildtiere in der Stadt sind ein faszinierendes Thema. Zahlreiche Beobachtungen zeigen die große Vielfalt und Anpassungsfähigkeit von in Städten wildlebenden Tieren.
Der Lebensraum wilder Tiere erstreckt sich nunmehr auch auf die von Menschen bewohnten Siedlungsräume. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.
Warum kommen Wildtiere in die Stadt?
Warum fühlen sich Wildtiere in Siedlungsräumen immer wohler?
Der natürliche Lebensraum von zahlreichen Wildtieren nimmt stetig ab. Der Mensch besetzt und nimmt mehr und mehr ursprüngliche Wildnis ein. Wenn Wildtiere keinen natürlichen Rückzugsort mehr haben, gewöhnen sie sich vielleicht an den Menschen und versuchen, in dessen Nähe zu überleben.
Gleichzeitig kommen die Tiere in den Genuss des großen Nahrungsangebots in den Städten, etwa in Form von Speiseresten in Mülltonnen.
Zudem werden die meisten Wildtiere im urbanen Raum nicht bejagt. Ebenso müssen sie hier keine Überdüngung oder mit Pestiziden behandelte Nahrung fürchten.
Viele der Wildtiere in der Stadt leben versteckt und zurückgezogen, doch immer wieder kreuzen sich auch die Wege von Menschen und Wildtieren.
StadtNatur setzt sich für Wildtiere in der Stadt ein
Die Websites stadtwildtiere.de als auch wildenachbarn.de werden vom Züricher Verein StadtNatur betrieben. Beide widmen sich den Beobachtungen von Wildtieren in Städten.
Auch du hast auf den Webseiten die Möglichkeit, wertvolle Informationen zu liefern, indem du eigene Wildtierbeobachtungen im städtischen Umfeld meldest.
Deine eingereichten Beobachtungen können auf unterschiedliche Weise nützlich sein.
Du kannst dabei helfen das Wissen über die Verbreitung von Wildtieren in Siedlungsgebieten zu vervollständigen. Vielleicht hast du ja sogar ein Tier beobachtet, das bisher noch nicht in der Datenbank vertreten ist.
Je mehr über die Verbreitung der Wildtiere in der Stadt bekannt ist, umso besser können die damit einhergehenden Daten analysiert werden. So lassen sich dann beispielsweise die Faktoren herausarbeiten, die das Vorkommen einer Art in Siedlungsräumen begünstigen oder eher verhindern.
Und mehr Wissen bedeutet immer auch, bessere Schutzmaßnahmen für die Tiere ergreifen zu können und deren Verbreitung zu fördern.
Wissenswertes über die wilden Nachbarn
Die an die Webseiten weitergegebenen Beobachtungen von Wildtieren in der Stadt sind aber natürlich nicht allein für statistische Zwecke interessant.
Stadtwildtiere.de und wildenachbarn.de möchten auch dazu beitragen, das Verständnis der menschlichen Gesellschaft für das Verhalten von Wildtieren zu schärfen.
Somit soll die Bevölkerung allgemein für ihre neuen wilden Nachbarn sensibilisiert werden, um so zu einem friedlichen Nebeneinander beizutragen.
Die Anzahl der Wildtierarten in Städten nimmt stetig zu
Immer mehr Wildtierarten werden regelmäßig in Siedlungsgebieten beobachtet. Zum Beispiel vielerorts sehr alltägliche Wildtiere wie Stockenten, Schwäne, Igel, Eichhörnchen oder auch Elstern.
Aber auch eher außergewöhnliche Besucher wie Kanadagänse, Waschbären, Füchse, Marderhunde, Wildschweine und Rehe kommen vor.
Mitunter kann dies auch zu Konflikten führen. Etwa dann, wenn umgestoßene Mülltonnen als Spuren der nächtlichen Nahrungssuche hinterlassen werden oder es sich Marder im Motorraum oder im Dachgeschoss ein wenig zu gemütlich gemacht haben.
Diese möglichen Konflikte macht die Wildtierforschung und das genaue Kennen der Bedürfnisse der Wildtiere in der Stadt umso wichtiger.
Denn nur so ist es möglich, Empfehlungen für ein gelungenes Wildtiermanagement, aber auch ein gelungenes Miteinander geben zu können.
Webseiten von StadtNatur als Informationsquellen
Die Webseiten von StadtNatur sind daher auch gespickt mit interessanten und informativen Artikeln, die zum besseren Verständnis der Wildtiere und ihrer Lebensweise beitragen.
Erfahre beispielsweise, wie sich das überall in den Städten vorhandene künstliche Licht auf Pflanzen und Tiere auswirkt, oder dass Biber sogar zum Schutz vor Waldbränden beitragen. Wann sind Rasenroboter eine Gefahr für Igel oder welche Gefahr stellen Plastik und Zigarettenstummel für Wildtiere dar?
Und natürlich macht es auch viel Spaß, sich die Beobachtungen anderer Nutzer anzusehen und einmal ein wenig zu stöbern. Mit welchen spannenden Wildtieren haben andere Städter bereits Begegnungen erlebt?
Du kannst dir die aktuell eingereichten Meldungen anzeigen lassen oder auch ganz gezielt nach Beobachtungen in bestimmten Gegenden suchen.
Augen auf beim Schlendern durch die Stadt
Wie die Karte zeigt, ist Berlin nicht nur ein Ballungsraum für Menschen. Die meisten gemeldeten Wildtierbeobachtungen stammen tatsächlich aus der Bundeshauptstadt.
Um hier außergewöhnliche und interessante Wildtiere zu sehen, muss man nicht zwingend raus in den Wald. Es gibt sie nicht nur im fernen Dschungel oder im umzäunten Wildpark.
Faszinierende Wildtiere sind uns meist näher, als man denkt.
Wenn du also das nächste Mal in der Stadt unterwegs bist, durch die Parkanlage schlenderst, einen Tag am See oder am Fluß genießt, den Blick über weitläufige Gewerbegebiete schweifen lässt oder im Garten arbeitest, dann halte einmal die Augen besonders offen.
Entdeckst du Wildtiere in der Stadt, mit denen du dir den Lebensraum teilst, kann dies sehr spannend, unterhaltsam und erkenntnisreich sein.
Melde deine Beobachtungen an wildenachbarn.de oder stadtwildtiere.de
Hast du einen tierischen Mitbewohner entdeckt, so wäre es toll, wenn du deine Beobachtung an eine der genannten Webseiten weitergibst (stadtwildtiere.de oder wildenachbarn.de).
Solche Einzelbeobachtungen sind wichtig, um die jeweilige Art besser überwachen zu können. So trägst du deinen Teil dazu bei, dass Populationsveränderungen möglichst frühzeitig erkannt werden.
Du kannst sowohl Fotos als auch Videos und Tonaufnahmen direkt über die Webseiten hochladen.
Und natürlich sind nicht nur Beobachtungen der Tiere selbst interessant. Wildtiere in der Stadt hinterlassen auch stets jede Menge Spuren.
Manche davon recht offensichtlich, andere erkennt man hingegen nur, wenn man seiner Umwelt mit wachsamem Auge begegnet. Daher kannst du auch Beobachtungen von Abdrücken, Bauen, Grab- und Wühlspuren sowie Fraßspuren einreichen.
Bitte denke daran: Störe die Tiere nicht und respektiere bitte auch bei deinen Beobachtungen eventuelle Schutzgebiete und Betretungsverbote.
Die weitergegebenen Beobachtungsdaten werden dem Schweizer Zentrum für die Kartografie der Fauna zur Verfügung gestellt und in die nationale Fauna-Datenbank importiert.
Du hast Wildtiere in der Stadt, in deiner Wohngegend gesehen?
Hast du selbst bereits Wildtiere in der Stadt, deiner Straße oder Umgebung gesehen? Dann melde sie auf stadtwildtiere.de oder wildenachbarn.de und leiste so einen wertvollen Beitrag zur Wildtierforschung.
Und unabhängig von all dem: Hast du Informationen zu „deinem“ Tier hier bei Active Outside gefunden? Ob ja oder auch nein, lass es uns gerne wissen, wir freuen uns auf dein Feedback.
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