Der Feldhase ist in Deutschland noch in größeren Populationen anzutreffen. Allerdings sinkt der weltweite Bestand. Auch in einzelnen deutschen Regionen sind sinkende Populationen zu beobachten.
Hier findest Du einige Tipps, wie Du Dich aktiv für den Feldhasenschutz einsetzen kannst.
Trage dazu bei, dass der faszinierende Feldhase weiterhin heimisch verbreitet bleibt.
Allgemeines über Feldhasen
Typische Erkennungsmerkmale
Der Feldhase ist leicht an seinen großen und nach obenstehenden Ohren sowie Hinterläufen zu erkennen.
Das Fell ist graubraun bis braun. Dadurch kann er sich im Winter sowie im Sommer gut tarnen und verstecken. Am Bauch und an der Schwanzunterseite ist das Fell weiß. Es besteht aus einer festen Grannenhaarschicht. Darunter ist eine wärmende Unterwolle. Sie schützt den Hasen auch bei sehr niedrigen Temperaturen. Zudem ist das Fell nässeabweisend.
Er ist am häufigsten auf Feldern oder in der Nähe davon anzutreffen. So sagt es auch schon der Name. Der Feldhase ist ein Wildtier und auch in der Stadt oder in Stadtnähe zu finden.
Zu seinen Eigenschaften gehören die schnelle Lauffähigkeit sowie ein sehr feines Gehör. Ein schnelles Entkommen vor vielen Fressfeinden ist daher möglich.
Er kann auf weitere Entfernungen nicht gut sehen. Durch seine seitlich platzierten Augen behält er dennoch alles im Blick. Mit seinen sehr langen Hinterläufen kann er auf dem Feld Sprints mit bis zu 80 km/h zurücklegen sowie etwa zwei Meter hoch und bis zu drei Meter weit springen.
Dabei schläg er auch oft den sogenannten Haken, um seinen Feinden zu entkommen.
Das Gewicht eines erwachsenen Tieres beträgt etwa vier bis fünf Kilogramm.
Wie pflanzt sich der Feldhase fort?
Das Weibchen sucht sich bereits ab Jahresbeginn einen Partner aus, der bei ihr am meisten Eindruck macht. Kraft und Ausdauer sind dabei wichtige Eigenschaften für das Männchen.
Es treten hier mehrere Männchen zu regelrechten Wettkämpfen an, um potenzielle Partnerinnen von sich zu beeindrucken.
Hasenweibchen paaren sich jedoch nicht nur mit einem Männchen, sondern immer mit mehreren. So ist es auch keine Seltenheit, dass die Jungen eines Wurfes von mehreren Vätern stammen.
Das Besondere bei dieser Tierart ist, dass die Häsin schon wieder befruchtet werden kann, obwohl sie noch schwanger ist. Damit trägt sie oft zwei Generationen Hasen (Superfötation). Dies erklärt auch die gute Fortpflanzungsfähigkeit der Tiere. Die Jungen werden nach der Geburt von der Mutter großgezogen.
Bis zu 12 Jahre kann ein Tier alt werden.
Schon gewusst?
Feldhasenjungen kommen direkt in einer Erdmulde, im Gras oder in Büschen zur Welt. Sie sind dabei komplett behaart und können bereits sehen und hören. Ihre Kinderstube ist kaum geschützt und so kommt es leider durch die in der Landwirtschaft eingesetzten Geräte zu Verletzungen bei den Jungtieren.
Typisches Verhalten von einem Fledhasen
Der Feldhase ist sehr scheu im Wesen, so dass du ihn nur sehr selten zu Gesicht bekommst. Zudem ist er nachtaktiv unterwegs, da er tagsüber auf dem Feld eine zu leichte Beute für Greifvögel ist.
Er lebt generell als Einzelgänger. Nur die Häsin verbringt eine kurze Zeit mit ihren Jungen.
Droht Gefahr, drückt er sich zu Boden, so dass man ihn kaum noch sehen kann.
Reicht das nicht, sprintet er Haken schlagend davon.
Vorkommen der Feldhasen
Der Feldhase liebt eine abwechslungsreiche Landschaft und lebt bevorzugt in trockenen und offenen Gebieten.
Auf Feldern und Wiesen, wo er weiträumig alles gut im Blick hat. An den Rändern findet er viele Möglichkeiten zum Verstecken. Ein Feldhase bleibt in der Regel seinem Standort treu und verlässt sein Revier nie.
In Deutschland leben noch mehrere Millionen Tiere. Der Bestand ist jedoch bereits kleiner geworden.
Was frisst ein Feldhase?
Feldhasen sind reine Vegetarier. Sie ernähren sich von verschiedenen Pflanzen, von denen täglich ca. 1500 Gramm aufnehmen.
Dabei bevorzugen sie eine bunte Mischung, um den Energiebedarf zu decken.
Das mag der Feldhase am liebsten:
- Kräuter
- Feldfrüchte
- Gräser
- Bläser und Knospen von verschiedenen Grünpflanzen
- Samen
- Baumrinde
Welchen Nutzen hat der Feldhase für Mensch und Natur?
Eine große Population von Hasen ist für ein intaktes Ökosystem wichtig.
Sie dient auch vielen anderen Tieren als Nahrungsquelle. Zum Beispiel dem Fuchs, verschiedenen Greifvögeln, Raben, Eulen. Sowie auch wild lebenden Katzen und Hunden.
Werden die Feldhasen immer weniger, steht auch den natürlichen Fressfeinden weniger Nahrung zur Verfügung.
Typische Gefahren
Es gibt viele Gründe, warum es immer weniger Feldhasen gibt. Zwar hat Deutschland noch relativ viele Tiere, allerdings gehen die Bestände weltweit und auch hierzulande immer mehr zurück.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Hier sind einige davon näher erläutert.
Feldhase wird durch die Infrastruktur vertrieben
Die Verbreitungsmöglichkeit des Feldhasens wird immer mehr eingeschränkt. Dieses geschieht durch den Bau von Straßen, durch den Umbau von Feldern und Wiesen zu Baugebieten sowie durch anderen Nutzungsformen.
Da die Tiere sehr scheu sind, fühlen sich durch den Menschen schnell gestört.
Intensivierung der Landwirtschaft
Der Einsatz von schweren Maschinen sowie auch die Verwendung von Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln machen den Hasenpopulationen immer mehr zu schaffen.
Es fehlt ihnen an gesunder Nahrung, wenn sämtliche Bepflanzungen der Felder abgemäht oder durch chemische Mittel beseitigt werden.
Auch die Versteckmöglichkeiten sind dadurch eingeschränkt.
Verkehr – Feldhase am Straßenrand
Leider ist auch der Verkehr zunehmend ein Problem.
Schwindende Lebensräume führen dazu, dass die Fellnasen abwandern und auf die menschlichen Regionen treffen.
Die Folge ist, dass sie auf den oft stark frequentierten Straßen überfahren werden.
Die Opferzahlen gehen jährlich in die Zehntausende.
Hilfe für den Feldhasen
Du möchtest den niedlichen Fellnasen beim Überleben helfen?
Du möchtest Menschen von der Wichtigkeit der Schutzmaßnahmen überzeugen?
Setze Dich allein oder als Mitglied in einem Naturschutzverein aktiv für den Feldhasenschutz ein.
Mehr Nahrung und Verstecke für den Feldhasen
In der Landwirtschaft können Ackerflächen als sogenannte Blühstreifen stehenbleiben.
Diese dienen nicht nur vielen Insekten als Nahrungsquelle, sondern auch den Feldhasen als Versteckmöglichkeit sowie Futterquelle.
Verzicht auf chemische Dünger und Schädlingsbekämpfung
Feldhasen fressen am liebsten Pflanzen, die am Feldrand, in Gärten und an Wegrändern wachsen.
Gesunde Nahrung ist frei von chemischen Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln. Durch den Einsatz dieser Mittel gehen Wildkräuter, Gräser und andere Pflanzen immer mehr zurück.
Sie sind für den Feldhasen aber eine so wichtige Nahrungsquelle.
In der Landwirtschaft kommt es daher darauf an, in der Nähe der Futterquellen möglichst keinen Dünger oder Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen.
Auch in privaten Gärten sowie in Parkanlagen sollte darauf verzichtet werden.
Wildblumen säen – der Feldhase dankt
Feldhasen lieben Wildblumen. Wenn du das Nahrungsangebot für die Langohren verbessern möchtest, kannst du auch selbst aktiv werden.
Kaufe dir einfach ein vielfältiges Wildblumen-Saatgut und streue es regelmäßig in deiner Region auf Weg- und Feldrändern aus.
Überzeuge auch die Gemeinde davon, dies regelmäßig in Parkanlagen und auf anderen Grünflächen zu tun. In der Nähe sollten Felder mit Hasenpopulationen zu finden sein.
Mit dem Aussähen von Wildsamen hilfst du nicht nur dem Feldhasen, sondern schaffst gleichzeitig auch gute Futterquellen für viele Insekten, die vom Artensterben betroffen sind.
Zum Beispiel Bienen, Hummeln und andere Insekten.
Spenden und ehrenamtliche Arbeit
Um dem Feldhasen beim Überleben zu helfen, kannst du als Mitglied eines Naturschutzvereins tätig werden.
Es gibt viele Vereine, die sich hier aktiv engagieren, um die bestehenden Populationen zu erhalten und die Verbreitung der Feldhasen zu fördern.
Öffentlichkeitsarbeit ist hier eine ebenso wichtige Aufgabe wie die Bestandsdokumentation.
Hast du nur wenig Zeit für ehrenamtliche Arbeit, ist auch eine Spende eine gute Hilfe für den Tier– und Feldhasenschutz.
Richtig mähen – Feldhase schützen
Felder richtig abmähen und die Feldhasen vor Schäden schützen. Der Mähvorgang sollte von innen nach außen erfolgen. Nicht von außen nach innen. So werden die Feldhasen nicht in die Mitte des Feldes gedrängt, sondern können rechtzeitig nach außen hin flüchten.
Zu häufiges Mähen ist ungünstig. Zweimal pro Jahr (maximal) sollte nicht überschritten werden. Damit werden die noch unerfahrenen Junghasen nicht verletzt.
Es ist wichtig, dass die Schnitthöhe der Mähmaschinen nicht zu klein eingestellt ist, damit sie nicht so nah am Boden verläuft.
Feldhasen sind besonders in der Dämmerung bzw. im Dunkeln aktiv unterwegs.
Finden zu dieser Zeit noch Mäharbeiten statt, ist das Verletzungsrisiko oft besonders hoch. Landwirte sollten daher Mäharbeiten ausschließlich tagsüber durchführen.
Regelmäßige Überwachung der Population „Feldhase“
Um den aktuellen Feldhasenbestand im Auge zu behalten, muss dieser regelmäßig dokumentiert werden. Feldhasenzählungen erfordern einen hohen Aufwand.
So ist ein Rückgang der Population rechtzeitig zu bemerken und Gegenmaßnahmen zum Schutz können getroffen werden.
Eine Ausbreitung der bestehenden Populationen kann so besser eingeschätzt werden.
Junge Feldhasen gefunden
Hast du Jungtiere gefunden, die hilflos wirken?
Warte zunächst ab, ob die Mutter noch zurückkehrt, bevor du weitere Maßnahmen triffst.
Werden die Jungtiere nicht mehr von der Mutter versorgt, kannst du zur Sicherheit einen Wildtierdienst kontaktieren, um Hilfe zu suchen.
Verletzte Tiere
Es kommt häufiger vor, dass Feldhasen von Autos angefahren werden. Oder sie werden durch die Mähmaschinen der Landwirte verletzt.
Hast du ein verletztes Tier gefunden? Bringe es zu einer Wildtierstelle. Hier bekommt es medizinische Hilfe.
Erkundige dich zunächst telefonisch, welche Stelle in deiner Region dafür zuständig ist. Und wie du den Hasen am besten transportierst.
Feldhasen in deiner Nähe?
Wohnst du auf dem Land oder in der Stadt und hast schon mal Feldhasen beobachtet?
Welche Tipps hast du, um die Populationen der Feldhasen zu schützen?
Ich freue mich auf dein Feedback als Kommentar.
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